KULTURELLE KONTAKTE ZWISCHEN SÜDARABIEN UND ÄTHIOPIEN
Rekonstruktion des antiken Kulturraums von Yeha (Tigray/Äthiopien)
Presse
18.02.2020, Pressemitteilung (DAI): Neuer Monumentalbau auf Tempelberg von Yeha im äthiopischen Hochland entdeckt
„Bei jüngsten Ausgrabungen im heutigen Kirchengelände des Fundplatzes Yeha wurden die Reste eines weiteren 2700 Jahre alten Heiligtums freigelegt. Das religiöse Zentrum dieses Ortes lag bereits in der Antike auf einer zentralen Erhebung und zeugt von der Jahrtausende alten Kultkontinuität.“
27.01.2020, Pressemitteilung (Uni Jena): Kulturaustausch in der Antike
„Fast 3.000 Jahre ist es her, dass sich vom Südwesten der Arabischen Halbinsel die Sabäer auf den Weg über das Rote Meer machten. Große Gruppen dieses antiken Volkes aus dem Gebiet des heutigen Nordjemen ließen sich im nördlichen Hochland Äthiopiens und im Süden Eritreas nieder. Hier fanden sie Weihrauch, Gold und fruchtbare Böden. In Yeha, im Gebiet des heutigen Bundesstaates Tigray in Äthiopien, gründeten sie ihr politisches und religiöses Zentrum, von dem bis heute die Reste eines prächtigen Palastes und einer monumentalen Tempelanlage zeugen.“
21.12.2017, Thüringer Landeszeitung: Ostafrikas größte Baumeister in der Antike
„Das verwunderliche Migrations-Panorama im äthio-sabäischen Kulturraum befasst die Forscher nun in einem archäologischen Großprojekt, das die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bis 2028 finanziert. Die Schlüsselfigur heißt derzeit Wa‘ran. Ganz offenbar ließ dieser „Malik“ – ein Titel, der ihn „nur“ als Regionalkönig ausweist – Steinmetze und Altarsteine aus der al- ten Heimat importieren: per Schiff über den Bab al Mandab und dann von Adulis an der Küste bis in die 2300 Meter hoch gelegene Gegend von Yeha. „Eine Sieben-Tages-Reise“, sagt Norbert Nebes – per Kamel-Karawane, versteht sich.“
13.03.2017, Pressemitteilung (DAI): Restaurierung am 2.700 Jahre alten Tempel in Yeha (Nordäthiopien) erfolgreich abgeschlossen
„Das Projekt bildet ein herausragendes Beispiel für die gelungene äthiopisch-deutsche Kooperation auf dem Gebiet des Kulturerhalts und die nachhaltige touristische Erschließung dieser Region. Es besitzt zudem Pilotcharakter für weitere Kulturerhaltprojekte in dieser Region. Finanziell gefördert wurden die Arbeiten durch das DAI.
Die wissenschaftliche Erforschung der Archäologie und Geschichte der Region mit ihrem Zentrum Yeha wird durch das auf zwölf Jahre angelegte Langfristvorhaben durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördert. Das Projekt wird gemeinschaftlich vom DAI und von der Friedrich Schiller-Universität Jena durchgeführt.“
23.08.2016, Pressemitteilung (Uni Jena): Antike Auswanderer. Altertumswissenschaftler der Universität Jena erforschen die Spuren der Sabäer in Äthiopien
„Wie sich etwa die Beziehungen zwischen der Heimat der Sabäer und den afrikanischen Niederlassungen gestaltete, ist nicht klar. Nebes, dessen Lehrstuhl wohl ohne Übertreibung als universitäres Zentrum der deutschen Sabäer-Forschung bezeichnet werden kann, wird im Rahmen des neuen Projektes die in Afrika gefundenen sabäischen Inschriften näher untersuchen. Davon gibt es bisher insgesamt etwa 200. „Auffällig ist, dass uns die sabäischen Schriftzeugnisse aus Äthiopien einige Informationen über die Beziehungen zum Mutterland liefern – so wissen wir etwa, dass die Steinmetze der Gebäude in Yeha aus der sabäischen Hauptstadt Marib kommen. Auf der anderen Seite besitzen wir keine Dokumente aus Südarabien, die über die Auswanderer in Äthiopien berichten“, sagt der Jenaer Epigraphiker.“